Das Berufsintegrationsprogramm bietet jungen Frauen zwischen 16 und 25 Jahren pädagogische, schulische und psychologische Unterstützung, mit dem Ziel der Berufsfindung und der selbständigen Lebensführung. Nachbetreuung und psychologische Abklärungen versprechen eine nachhaltige Wirkung.
Die Tagesstruktur von Montag bis Freitag umfasst 23 Lektionen und ist breit gefächert, mit Fokus auf die Berufsvorbereitung und die Entwicklung persönlicher Kompetenzen. Ein interdisziplinäres Team vermittelt aktuell gefordertes Wissen, damit der Einstieg in eine Erstausbildung gelingen kann.
Wir bieten im Auftrag des Amt für Wirtschaft und Arbeit Basel-Stadt 9 Plätze an. Die Teilnahme am Programm ist offen für andere zuweisende Stellen und Gemeinden.
Aufnahme
Das Berufsintegrationsprogramm beim Interkulturellen Foyer Bildung und Beruf kann belegt werden, wenn noch keine Erstausbildung abgeschlossen wurde.
Interessentinnen melden sich entweder
Ausschluss
Trifft einer der folgenden Punkte zu, ist eine Aufnahme nicht möglich:
Erwartungen
Die Teilnehmerinnen zeigen während dem gesamten Semester
Tagesstruktur
Montag – Freitag, 08.30 – 17.00 Uhr
Im Foyer Bildung und Beruf wird jungen arbeitslosen Frauen eine gezielt auf die Integration ins Berufsleben ausgerichtete Tagesstruktur geboten.
Die Frauen werden individuell gestützt und ihr Leistungspotential bestimmt. Selbstvertrauen und Motivation werden gestärkt und spezielle Fähigkeiten gefördert. Mit individuell abgestimmter Wissensvermittlung schliessen die jungen Frauen bestehende Schulstofflücken.
Nachbetreuung
Nach dem Austritt unterstützen wir die jungen Frauen weiterhin in der Lebensführung und der Ausbildung. Umgang mit Themen wie eigene Finanzlage im Griff haben oder Kinderbetreuung (um-)organisieren, Konflikte lösen, Unterstützung bei schulischen Aufgaben finden oder weitere Bewerbungen schreiben.
Melde dich einfach bei uns und vereinbare einen Termin mit Deiner Bezugsperson.
Zuweisende
Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) Basel Stadt
Regionales Arbeitsvermittlungszentrum (RAV)
Utengasse 36
4058 Basel
Tel. 061 267 50 00
Arbeitsintegrationszentrum (AIZ)
Hardstrasse 95
4052 Basel
Tel. 061 267 50 75
Sozialhilfe Basel-Stadt
Klybeckstrasse 15
4057 Basel
Tel. 061 267 02 00
GAP, Case Management Berufsbildung
Rosentalstrasse 17
4058 Basel
Tel. 061 267 66 06
Partner
Intensiv arbeiten wir mit den PersonalberaterInnen der RAVs, den Mitarbeitenden der Sozialhilfe und den Beratenden des Arbeitsintegrationszentrums AIZ zusammen.
Wir fördern darüber hinaus die Zusammenarbeit mit TherapeutInnen und weiteren Fachpersonen aus dem Bereich Sozialarbeit und psychiatrischer Grundversorgung.
Spenden
Bei unserer Arbeit unterstützen uns die zuweisenden Stellen, sowie Förderer mit Geld- oder Sachspenden.
Desweiteren ermöglichen uns Einzelfirmen die Gelegenheit von Arbeitseinsätzen in ihren Betrieben.
Arbeitseinsätze
Im Jahr 2024 ermöglichten einige Betriebe den jungen Frauen Erfahrungen bei praktischen Arbeitseinsätzen zu machen. Wir bedanken uns herzlich!
Restaurant Petite Flambeuse, Erasmusplatz: Gemüse Rüsten, Hilfe beim Menü zubereiten
Café zum goldige Velo: Hilfe beim mise en place und Gästebetreuung, Lieferung von Cookies
Messe Buch Basel 2024: Hilfe beim Einrichten der Messe und Anbringen von Hinweisen
S’Elefäntli Bläsiring 49: Hilfe beim Etikettieren der Waren
Foyer plus für junge Mütter
Du bist eine junge Mutter zwischen 16 und 25 Jahren, Schweizerin oder Migrantin ohne Erstausbildung?
Bei uns gewinnst Du Vertrauen in Deine Fähigkeiten und Interessen und lernst Neues dazu. Wir unterstützen Dich bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz und bei Fragen rund um Deine Schwangerschaft/ Mutterschaft.
Erfahrungsberichte von Teilnehmerinnen
Nach der Sekundarschule habe ich das 10. Schuljahr besucht. Die Idee war, dass ich anschliessend eine Lehre beginne, doch ich wollte nichts davon hören. Ich hatte Angst vor dieser Umstellung von der Schule in die Berufswelt. Kurz vor den Sommerferien habe ich mich dazu gezwungen, doch eine Bewerbung abzuschicken ...
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Daraufhin wurde ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen, das super lief. Aber statt Freude zu empfinden, spürte ich nur Angst, und von da an bekam ich Panikattacken. Ich bekam diese Attacken mehrmals am Tag. Nach mehreren Gesprächen mit Lehrpersonen und meiner Bezugsperson im Gap (Gap-Case Management Berufsbildung) entschied ich mich dafür, keine Lehre zu beginnen und lieber ein Motivationssemester zu besuchen. Ich entschied mich für das Interkulturelle Foyer Bildung und Beruf.
Als ich hierher kam, konnte ich mich schnell einleben und meiner Bezugsperson meine Situation anvertrauen. Im Kompetenztraining habe ich zusammen mit meiner Bezugsperson und anderen Teilnehmerinnen des Programms, die sehr einfühlsam waren, das richtige Thema für mich ausgesucht. Schritt für Schritt begann ich, an mir zu arbeiten. Mein Ziel war es, mich nicht unter Druck zu setzen. Jede Woche hatte ich ein neues Ziel, wie z.B., mir meiner Stärken bewusst zu werden. Ich habe mich auch viel mit meinem «Inneren Kritiker» auseinandergesetzt. Ich habe auf Empfehlung von meiner Bezugsperson ein Buch dazu gelesen, welches mir sehr geholfen hat. Ich glaube, was mich auch weiter gebracht hat, waren die Gespräche und das Gefühl, dass jemand mich verstanden hat. Ich hatte das Gefühl, dass ich zu einer Familie gehörte und dass ich nicht alleine war. Ich wurde viel selbstbewusster und habe gelernt, stolz auf mich zu sein. Dadurch habe ich mir mehr zugetraut und ich begann schliesslich Bewerbungen zu schreiben. Ich gebe zu, am Anfang hatte ich ein wenig Angst, dass diese Panikattacken wieder kommen würden, was aber nicht passierte. Je mehr Bewerbungen ich schrieb, desto weniger Angst hatte ich. Ich konnte sogar Freude fühlen und war stolz, dass ich mich überwinden konnte. Ich ging schliesslich zu verschiedenen Vorstellungsgesprächen und es wurde immer besser. Ich war offen und nur noch ein wenig ängstlich, was jedoch völlig normal ist. Dass ich mich immer gut vorbereiten konnte, hat gegen meine Angst geholfen. Dadurch, dass ich selbstbewusster wurde, war ich beim Schnuppern viel offener als ich von mir selbst erwartet hätte.
Jetzt habe ich eine Lehrstelle, auf die ich mich riesig freue! Ich habe zwar ein wenig länger gebraucht als vielleicht andere, die nach der Schule direkt eine Lehre beginnen, aber das war es wert. Denn jetzt bin ich gut auf die Berufswelt vorbereitet und ich konnte mich als Mensch sehr positiv entwickeln. Ich bin dankbar, dass es diese Möglichkeit gibt, das Interkulturelle Foyer zu besuchen. Denn hier bekommt jede Frau die Unterstützung, die sie braucht, nicht nur bezüglich Lehrstelle, sondern fürs Leben.
Ins IFBB kam ich durch das RAV. Als ich zu meiner Personalberaterin ging, machte Sie mir den Vorschlag, mir das Interkulturelle Foyer anzuschauen. Also habe ich dort einen Termin gemacht. Nach einer Woche Bedenkzeit teilte ich meine Entscheidung mit und trat ins Foyer ein für eine 100%-Beschäftigung. Als ich schwanger war, wusste ich, ich würde wohl kaum zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden als schwangere junge Frau ...
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So war es auch, trotz meinem guten Mutlicheckresultat. Im Apil 2011 kam meine Tochter zur Welt und ich blieb drei Wochen zu Hause. Danach habe ich das zehnte Schuljahr Basis abgeschlossen und blieb arbeitslos.
Ende August 2011 wurde ich im IFBB aufgenommen und fing nach einer Anfangszeit, in der ich mich mit Berufen und meinen Stärken auseinandersetzte, damit an, Bewerbungen zu schreiben. Im Januar wurde ich zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen. Meine Chefin war sehr überzeugt von mir, da ich zeigen konnte, dass ich Verantwortung tragen kann und sowohl Lehrling als auch Mutter sein kann. Nach einer Schnupperwoche bekam ich die Lehrstelle als Büroassistentin in einer Berufsschule. Als ich neu ins IFBB eintrat, war ich ziemlich scheu und ruhig. Ich hatte auch sehr wenig Selbstbewusstsein.
Das Interkulturelle Foyer hat mir geholfen, ein gutes Dossier vorzubereiten. Dank dem Kompetenztraining habe ich mehr Selbstvertrauen, spreche lauter und kann meine Meinung sagen. Geholfen hat mir auch, dass ich in der Schlussphase nur noch 70 % hierher kommen und mehr Zeit mit meiner Tochter verbringen konnte.
Ich hatte eine schöne Zeit mit den anderen Frauen und habe ein paar gute hilfsbereite Freundinnen gewonnen, die ich sehr schätze. Natürlich gab es auch schwere Zeiten, in denen die Motivation sank. Das ist aber normal. Es gibt Frauen hier, die sind mir ans Herz gewachsen und ich werde auch nach dem Austritt noch Kontakt mit ihnen behalten.
Ende Juni 2012 habe ich meinen Austritt. Dann werde ich für eine Woche nach Mallorca fahren und mich entspannen. Am 2. August ist es dann soweit. Es wird einen Kennenlerntag geben, wo alle Lehrlinge vom Erziehungsdepartement eingeladen sind. Ich freue mich sehr, ins Berufsleben einzusteigen. Und ich weiss, ich habe in meinem Lehrbetrieb nette Mitarbeiter, die über meine Situation informiert sind und die mich unterstützen werden.
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