1973 schloss sich eine Gruppe interessierter Fachleute zusammen und gründete den Verein Basler Abklärungszentrum für Mädchen. Eine wegweisende Persönlichkeit damals war Beatrice Sigrist. Sie war eine Pionierin in den Sechziger Jahren und eine Verfechterin eines neuen Ansatzes: Schwierige Mädchen sollten nicht ins Erziehungsheim gesteckt werden und mit disziplinären Massnahmen erzogen werden. Beatrice Sigrist wollte kein Heim, sie wollte ein Foyer, einen Ort der Begegnung. In kleinen Gruppen sollten die Mädchen und jungen Frauen gefördert werden, um die sozialen und beruflichen Anforderungen ausserhalb des pädagogischen Schonraumes zu meistern.
Seit Beginn stützt sich die Arbeitsweise der Institutionen auf das nicht-hierarchische Zusammenwirken von Sozialpädagogik, Psychologie und Psychiatrie ab. Mit diesem Modell hat sich FOYERBASEL in der gesamten Deutschschweiz erfolgreich etabliert.
Lücke im Betreuungssystem für weibliche Jugendliche
Vor 1973 fehlten Institutionen, um Mädchen und junge Frauen in akuten Konfliktsituationen, in Strafuntersuchungen oder mit Beobachtungs- und Abklärungsbedarf passend unterzubringen. Dies führte vermehrt zu Einweisungen in Lohnhof oder psychiatrische Kliniken.
Es entstand eine Arbeitsgruppe, welche mit der Planung zur Verbesserung dieser Situation begann. Von der ersten Stunde mit dabei war Beatrice Siegrist. Sie leitete ab Eröffnung die Beobachtungsstation und prägte den Verein über viele Jahre massgebend.
Gründung des Vereins Basler Abklärungszentrum für Mädchen
Im Januar des Jahres 1973 wurde der Verein gegründet und im Mai genehmigte der Vorstand das Konzept. In den zwei folgenden Jahren wurden Gesuche um Bewilligungen und Finanzierungen eingereicht und seitens Behörden erteilt. Ein wichtiger Beitrag zum Startkapital waren private Spenden.
Foyer Neubad
Beobachtung sozial auffälliger und auch straffälliger weiblicher Jugendlichen
Der Grundstein des Konzeptes bildete damals wie heute die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Pädagogen, Psychiater und Psychologinnen, Lehrkräfte und Arbeitsagogen. Gemeinsame Erlebnisse mit Jugendlichen im Alltag lassen Gespräche zu. Ausdrucksmalen hilft den Mädchen, ihre inneren Konflikte zum Ausdruck zu bringen.
Foyer Rütimeyerstrasse
Im Foyer Neubad lag der psychodiagnostische Prozess im Vordergrund. Die Anschlusslösung für den pädagogisch-therapeutischen Prozess fehlte. Es lag auf der Hand, dass der Verein dieses Angebot mittels Gründung einer Wohngruppe gerne selbst entwickeln und anbieten wollte. Das Foyer Rütimeyerstrasse wurde eröffnet.
Foyer In den Ziegelhöfen
Das “ehemalige Leonhardsheim” musste 1981 im Gefolge der sogenannten Jugendunruhen das Heim vorerst geschlossen werden. Gleichzeitig war die Notwendigkeit eines Durchgangsheimes mit einer offenen und geschlossenen Abteilung unbestritten, auch seitens Behörden. Der Verein St. Leonhard ermöglichte den Umbau und die Vermietung. Im Mai 1985 wurde das neue Durchgangsheim Foyer in den Ziegelhöfen eröffnet.
Interkulturelles Foyer
Bildung und Beruf
Die in der Beobachtungsstation tätige Psychologin erarbeitete im 2003 ein Konzept für den Aufbau eines Berufsintegrationsprogramms für junge Frauen, auf der Suche nach einer Erstausbildung. Im gleichen Jahr entschied das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann, das eingereichte Konzept mit einem namhaften Betrag zu unterstützen. Es gelingt, noch einmal denselben Betrag von Stiftungen von Basel-Stadt zu erhalten. Somit konnte Anfang 2004 das Interkulturelle Foyer Bildung und Beruf (IFBB) unter der Leitung der besagten Psychologin den Betrieb aufnehmen.